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Wort für den Tag: Ostermontag

12.04.2020

Der Ostersonntag liegt hinter uns. Ist bei Ihnen die Osterfreude aufgekommen? Die Kirche lädt uns heute ein, mit den Jüngern nach Emmaus unterwegs zu sein. Miteinander über das zu reden, was uns gerade beschäftigt, erfreut oder ärgert. Und sie lädt uns mit dieser Ostererzählung ein, darauf zu vertrauen, dass der Auferstandene mit uns unterwegs ist und bleibt, auch wenn wir ihn nicht erkennen.

„Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift eröffnete?“ (Lk 24,32)

Wort für den Tag:

Unsere Stimmungen und Gefühle werden nicht durch den Kalender bestimmt. Es klappt nicht, auf Knopfdruck am Gründonnerstag betroffen, am Karfreitag traurig und am Ostersonntag fröhlich zu sein. Es gibt einen Unterschied zwischen dem, was wir in der Kirche feiern und meiner persönlichen Stimmung. Für den einen kann schon am Gründonnerstag Ostern sein, weil er spürt, dass der Herr vor ihm kniet und ihm liebend die Füße wäscht, und für einen anderen kann selbst am Ostermorgen die Traurigkeit des Karfreitags oder die Leere des Karsamstags aufbrechen. Dies gilt es anzunehmen und zu akzeptieren. Zugleich aber sollten wir uns an den Jüngern ein Beispiel nehmen und mitein­ander reden, einander helfen, den tieferen Sinn der Schrift zu verstehen, denn vieles erschließt sich uns erst im Nachhinein. Auch die Jünger bekannten erst in der Rück­schau: „Brannte nicht das Herz in uns, als er uns die Schrift erschloss?“.

Jesus ist nicht einfach in dieses Leben zurückgekehrt. Seine neue Existenzweise ist so verblüffend anders, dass er zunächst selbst von seinen engsten Freunden nicht erkannt wurde. Wenn wir also Jesus nicht sofort erkennen, weil unsere Augen an der Oberfläche gehalten sind, gleichen wir den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus. Mit ihnen lasst uns dann weiter gehen; mit ihnen lasst uns über alles reden, was wir erfahren und manchmal auch erlitten haben. Und mit ihnen lasst auch uns darauf vertrauen, dass der Auferstandene mit uns unter­wegs ist. Erzählen wir einander, wo wir dem Auferstandenen begegnet sind, damit die Osterfreude in uns wachsen kann, und lasst uns so zu Menschen werden, die die Osterfreude in die ganze Welt tragen.   

Lied: „Die ganze Welt, Herr Jesu Christ“ (EG 110 / GL 332 Strophen 1+2+5)

Die ganze Welt, Herr Jesu Christ, Halleluja, Halleluja,
in deiner Urständ fröhlich ist. Halleluja, Halleluja.  

Das himmlisch Heer im Himmel singt, Halleluja, Halleluja,
die Christenheit auf Erden klingt. Halleluja, Halleluja.

Der Sonnenschein jetzt kommt herein, Halleluja, Halleluja,
und gibt der Welt ein neuen Schein. Halleluja, Halleluja.

Gebet:           

Lebendiger Gott, in diesen Tagen erneuerst du unseren Glauben und schenkst uns die Freude am Leben mit dir, das kein Ende kennt. Öffne die Augen unserer Herzen, damit wir im Gewöhnlichen das Ungewöhnliche erkennen; die Nähe deines Sohnes erfahren und miteinander unterwegs bleiben in Freude und Leid. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder, der mit uns geht und bei uns bleibt in Zeit und Ewigkeit. Amen. 

Und was tun mit der freien Zeit?

Lesen Sie die Geschichte von den Emmaus-Jüngern Lukas 24,13-35 und erzählen Sie einander, wo und wann bei Ihnen das Herz brannte; wo und wann sie den Herrn erkannten.

Ihnen allen einen gesegneten Ostermontag wünscht Pfarrer Magnus Koschig von der katholischen Heilig-Geist-Gemeinde in Halle


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